Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung tauchen Begriffe wie "künstliche Intelligenz" (KI) und "Chatbots" immer häufiger auf, insbesondere im Hinblick auf die Effizienzsteigerung und Automatisierung im juristischen Bereich. In diesem Artikeln unserer Serie ChatGTP im Kanzleialltag nutzen zeigen wir Ihnen, wie man mit einer künstlichen Intelligenz kommuniziert. Die Interaktion erfolgt über sogenannte Prompts. Dabei handelt es sich um Aufforderungen, die Sie ChatGPT geben und welche von der KI analysiert und als Grundlage für die Antwort genutzt werden. Wir zeigen Ihnen im folgenden, welche Bestandteile notwendig sind, damit Ihre Prompts das gewünschte Ergebnis bringen.
Prompts sind gezielte Anfragen oder Befehle, die dazu dienen, spezifische Informationen, Aktionen oder Reaktionen von einem System, einer Person oder einer Technologie zu erhalten. In der juristischen Praxis können sie von der Anleitung für Recherchen bis hin zur Erstellung von Dokumenten reichen.
Klarheit in der Formulierung
Ein Prompt muss eindeutig und präzise sein, um eine genaue Interpretation durch das KI-Modell zu gewährleisten. Mehrdeutige oder unklare Formulierungen sollten vermieden werden, um Missverständnisse zu reduzieren und die Qualität der Ausgabe zu steigern.
Spezifität des Anliegens
Die Genauigkeit der Antwort von ChatGPT hängt stark von der Besonderheit des Prompts ab. Je detaillierter und konkreter die Fragestellung oder die bereitgestellten Informationen sind, desto zielgerichteter und relevanter sind die Antworten der künstlichen Intelligenz.
Berücksichtigung des Kontextes
Für eine fortlaufende Unterhaltung oder eine auf früherer Kommunikation aufbauende Anfrage ist es wichtig, den vorherigen Dialogverlauf oder relevante Hintergrundinformationen in den Prompt einzubeziehen. Dies ermöglicht es ChatGPT, den Kontext zu verstehen und dementsprechend zu reagieren.
Einbindung klarer Anweisungen
Bei Bedarf sollten klare Anweisungen und Richtlinien in den Prompt integriert werden, um die Art der Antwort oder das Verhalten des KI-Systems zu bestimmen. Beispielsweise kann angefordert werden, dass ChatGPT eine spezifische Perspektive einnimmt oder Fragen auf eine bestimmte Art und Weise beantwortet.
Ausgewogene Länge des Prompts
Ein effektiver Prompt sollte eine ausgewogene Länge haben. Zu kurze oder unvollständige Anfragen können zu ungenauen Antworten führen, während übermäßig lange und überladene Prompts die Klarheit beeinträchtigen können.
Checkliste für die Erstellung von guten Prompts
Nutzen Sie die Checkliste für die Erstellung von Prompts und gehen Sie von oben nach unten vor, um eine qualitativ gute Antwort von der künstlichen Intelligenz zu erhalten.
Regulatorisch Vorgaben und Genauigkeit ist nicht verhandelbar
Die Rechtsbranche ist stark reguliert, insbesondere im Hinblick auf das Anwaltsgeheimnis. Dies erfordert besondere Sorgfalt bei der Auswahl von Technologieanbietern. Insbesondere amerikanische Anbieter erfüllen oft nicht die hohen österreichischen Datenschutzstandards. Beachten Sie, dass es derzeit in Österreich oder Deutschland keine spezialisierten GPT-Server gibt, was die Auswahl eines geeigneten Anbieters zusätzlich erschwert. In Ihrer Branche gibt es wenig bis keinen Spielraum für Fehler. Arbeitsprodukte werden von Dritten wie Richtern, Kollegen oder Behörden überprüft. Fehler werden nicht nur entdeckt, sondern können auch rechtliche Konsequenzen haben. Aktuelle KI-Systeme sind nicht fehlerfrei. Es ist daher entscheidend, eine Strategie für den Umgang mit potenziellen Fehlern zu entwickeln und Mechanismen zur Fehlererkennung einzuführen.
Gerne unterstützen wir Sie bei der Einführung von „künstlicher Intelligenz“ in Ihrer Kanzlei und helfen Ihnen bei der Optimierung Ihrer Abläufe. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Wir haben ein Handout für die ersten Schritte mit ChatGPT und nützlichen Plug-ins in Anwaltskanzleien erstellt. Gerne übermitteln wir Ihnen dieses Handout. Bitte schicken Sie uns dazu ein kurzes Mail an Markus.Weiss@kanzleiconsult.at oder scannen Sie den QR-Code.